

Aus Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft
40 Jahre FIZ – das bedeutet 40 Jahre Einsatz für die Rechte, den Schutz und die Würde von Migrant*innen, die in unserer Gesellschaft viel zu oft unsichtbar bleiben oder ausgebeutet werden. 1985 entstand die FIZ aus feministischen und internationalistischen Bewegungen – getragen von der Überzeugung, dass Solidarität keine Grenzen kennt und ein Leben frei von Gewalt und Zwang unantastbar ist.
Seither haben wir Betroffene von Menschenhandel sichtbar gemacht, sichere Räume für Migrant*innen geschaffen und Sexarbeiter*innen in ihrem Kampf gegen Stigmatisierung und Kriminalisierung unterstützt. Dabei haben wir Gesetze, Politiken und Haltungen verändert. Wir kämpfen für die Selbstbestimmung und die Rechte unserer Klient*innen, denn beides gehört untrennbar zusammen.
Einige dieser Kämpfe – und auch Rückschläge – möchten wir auf den 40 Seiten dieser Publikation sichtbar machen; im Menu Zeitstrahl sind die wichtigsten Meilensteine markiert. Die Texte sind in vier thematische Blöcke gegliedert, die unsere Arbeit prägen. Der erste Teil zeichnet die Entstehung der FIZ nach und verortet sie im damaligen gesellschaftspolitischen Kontext. Im zweiten Teil befassen wir uns mit der Frage, was es bedeutet, eine zivilgesellschaftliche Organisation zu sein, und welche Spannungsfelder das beinhaltet. Im dritten Teil sollen wiederum Spannungen im feministischen Diskurs betrachtet werden. Und ein letzter Block beleuchtet ein Herzstück unserer Arbeit: die Migration. Schliesslich geben wir Klient*innen und Mitarbeiter*innen Raum, um ihre Zukunftswünsche zu platzieren.
Denn unsere Arbeit ist nicht abgeschlossen, vielleicht braucht es sie sogar mehr denn je: Die Rechte von Migrant*innen sind bedroht, und repressive Migrationspolitiken erfahren immer breitere Unterstützung. Rassistische und patriarchale Strukturen bestehen fort und werden durch den autoritären Rechtsrutsch aufgefangen und verstärkt. Und nicht zuletzt gefährden Forderungen nach Sexarbeitsverboten die Rechte jener, die in diesem Feld selbstbestimmt arbeiten.
Unser Blick nach vorn ist klar: Auch in Zukunft engagieren wir uns für eine Gesellschaft, in der Herkunft, Geschlecht und Aufenthaltsstatus nicht über Rechte entscheiden.
40 Jahre FIZ – das macht uns stolz. Vor allem aber ist es ein Auftrag: weiterhin konsequent für den Schutz und die Rechte von Migrant*innen einzustehen.


Mandy Abou Shoak, Vorstandspräsidentin
Lelia Hunziker,
Geschäftsführerin

Vielen Dank für den tollen Geburikuchen und das Mitfeiern, Frauenhaus Winterthur! © FIZ